Erfolgreiche U17 Frauen-Fußballerinnen kommen aus Siedlinghausen

Drei Siedlinghauser Mädels kicken bei Arminia Bielefefeld

Die drei jungen Frauen spielen auf unterschiedlichen Positionen: Die 16-jährige Paula Brandenburg ist Torwartin. die 17-jährige Lenja Wanke spielt als Außenverteidigerin auf beiden Seiten und obwohl Nika mit knapp 15 Jahren die jüngste der drei Spielerinnen ist und noch U16 spielen könnte, wurde sie als Stürmerin ebenfalls direkt in die U17 aufgenommen. Und das zu Recht, wie sie bewiesen hat.
Bis zu unserem Treffen Anfang April absolvierte Nika ca. 20 Spiele in der Liga und erzielte 13 Tore. Bis zum Erscheinen unserer Zeitung Ende Mai sind sicher noch einige dazu gekommen, zuzüglich ihrer Treffer im Pokal, wo sie jetzt im Halbfinale stehen. Die Trainer raten ihr schon dazu, mit ihren Eltern eine Prämie für jedes geschossene Tor auszuhandeln.
In der U17 Regionalliga West spielen 14 Mannschaften wie der 1. FC Köln, Leverkusen, Borussia Mönchengladbach etc. Hieran kann man schon erkennen, wie weit die Fahrten sind, die die Drei auf sich nehmen. Dreimal die Woche geht es zum Training nach Bielefeld und am Wochenende dann zu den Spielen. Bei diesen Entfernungen ist der Zeitaufwand groß. Doch die Mädels berichten mir, dass es ihnen selbst nicht viel ausmacht und sie ihren Eltern sehr dankbar sind. Was sie ganz toll finden ist, dass diese immer gut gelaunt sind, wenn sie mit ihnen zum Fußball fahren.
Und dass sich das lohnt, davon konnte ich mich beim Pokalspiel gegen Recklinghausen am 09. April selbst überzeugen. Es ist beeindruckend zu sehen, mit welcher Technik diese Mädels kicken.Und von manch sicher platzierten Pass oder Stop der Gegenspieler könnte sich der ein oder andere Profi eine Scheibe abschneiden. Das Pokalspiel gewann Bielefeld mit 11:0 Toren, wovon 3 Tore Nika Klauke schoss! Es war sicher nicht das letzte Spiel, das ich mir angesehen habe.
Am Besten gefallen an unserem Interview hat mir die unglaubliche Begeisterung der drei Spielerinnen. Es ist toll zu sehen, wie sie für ihren Sport brennen und die Augen leuchten, wenn sie davon berichten.
Als ich die drei fragte, was ihnen selbst am meisten Spaß macht und gefällt, antworteten sie wie aus der Pistole geschossen: die Leistungsorientierung und das Team. Ihr Trainerstab vom Athletik-Trainer, dem Cheftrainer, Torwarttrainer über die Physio versucht immer das Beste aus jeder einzelnen Spielerin herauszuholen. Und die Mädels berichten, dass es einfach Spaß macht, mit Leuten zu spielen, die ebenso gut sind wie sie selbst.
Leider gibt es immer noch große Unterschiede zu den Jungs. So tragen die Mädchen ältere Trainingsanzüge und trainieren nicht auf dem Hauptgelände der Profis, sondern außerhalb. Auch die Akademinia postet nur Beiträge der Jungs. Hier könnte ruhig auch mal etwas von den Frauen hochgeladen werden.
Da Lenja und Paula in der Westfalenauswahl waren und Nika auch aktuell zum erweiterten Kader der Westfalenauswahl gehört, darf man gespannt sein, was man künftig von diesen drei talentierten jungen Frauen noch hört. Als ich fragte, was ein Traum für sie wäre, antwortete Nika sofort: Barcelona! Und alle würden natürlich gerne in der Nationalmannschaft spielen.