Grenzstein – Der Schützenverein markiert die drei Dörfer: Ober-, Unter- und Junkerdorf

Nicht nur an Ostern, sondern auch zum Schützenfest stellen sich viele in Siedlinghausen die Frage: Wo wohne ich eigentlich – im Oberdorf, im Unterdorf oder vielleicht schon im Junkerdorf?

Es ist eine Besonderheit von Siedlinghausen, dass es sich in drei Dörfer aufteilt. Auch wenn diese Dreiteilung historisch nicht eindeutig belegt ist, wird sie bei uns aktiv gelebt – vor allem an Ostern, wenn es um das beste Osterfeuer geht, oder zum Schützenfest. Hier marschieren die Männer, unterteilt in drei Züge. 

Bei einem Zugtreffen der Schützen aus dem Oberdorf kam das Thema der Ortsgrenzen erneut auf. Spontan wurde Johannes Hellwig mit der Recherche beauftragt – über seine Ergebnisse berichteten wir bereits in unserer Frühjahrsausgabe. Im darauffolgenden Jahr präsentierte er die Grenzverläufe auf einer eigens erstellten Karte. Und wie es bei uns so üblich ist: Bei einem Bierchen wurde die Idee geboren, an der Stelle, an der die drei Dörfer aufeinandertreffen, einen Grenzstein zu errichten – auf dem Parkplatz am Eschenplatz, wo früher das alte Amts- und Gemeindehaus stand. Die Stadt stellte dafür die Fläche zur Verfügung. Steinmetz Werner Pape suchte einen passenden Stein aus, der zusammen mit Elementen aus Cortenstahl die Namen der drei Ortsteile tragen wird. Zusätzlich soll eine Tafel aufgestellt werden, die die Geschichte unserer drei Dörfer erzählt. Der Grenzstein soll dabei nicht nur eine Markierung setzen, sondern auch ein Zeichen des Zusammenhalts sein: Denn trotz der Grenzen und der vielen Neckereien halten unser Dorf und ebenfalls der Schützenverein fest zusammen. Die Errichtung übernimmt die Truppe der „Rüstigen Rentner“.
Außerdem entstand die Idee, zukünftig in einem regelmäßigen Turnus eine Schnade – eine Grenzbegehung – zu veranstalten, sodass die Grenzen von Ober-, Unter- und Junkerdorf lebendig bleiben. Am 6. September ist es soweit: Die feierliche Einweihung steht an.
Die Schützen treten um 17 Uhr an ihren jeweiligen Zuglokalen an und marschieren in einem kleinen Umzug zum Errichtungspunkt am Eschenplatz. Dort werden unter anderem der 1. Vorsitzende Martin Brings und Bürgermeister Michael Beckmann sprechen. Außerdem wird es eine symbolische Grenzvereinbarung geben, die von den Zugführern und Bürgermeister Beckmann unterzeichnet wird.

Im Anschluss lädt der Schützenverein alle Siedlinghauser und Gäste ab 20 Uhr zur großen Feier in die Schützenhalle ein – der Eintritt ist frei.