Siedlinghausen erfreut sich einer Vielzahl an Gewerbetreibenden sowie unterschiedliche Einkaufsmöglichkeiten. Was sich früher im Kern zentrierte, ist heute über die ganze Länge der Hochsauerlandstraße verteilt. Dabei sahen die Pläne der Ortsentwicklung Anfang bis Mitte der 1960er Jahre ganz anders aus. Hier sollte buntes Treiben herrschen, mit einer großen Auswahl an Einkaufsmöglichkeiten. Der ursprüngliche Kern wurde für eine bessere Infrastruktur nahezu komplett geändert. So wanderten unter anderem die Bauernhöfe auf den Eggenberg – wir kennen sie als Aussiedlerhöfe – und an ihrer Stelle entstanden Häuser mit Fläche für Ladenlokale. Viele der jüngeren Siedlinghauser wissen heute sicher nicht mehr, dass es hier z. B. ein Lebensmittelgeschäft, den A&O, gab. Und nur noch die älteren Bewohner unter uns, können sich an den ursprünglichen Kern erinnern. Und wer hätte damals ahnen können, dass einmal alles ganz anders kommen wird.
Vieles hat sich bereits in den letzten Jahren und Monaten im Ortskern getan. Neue Geschäfte und Betriebe konnten eröffnen oder sind in die Hochsauerlandstraße umgezogen. Leerstand gibt es dennoch und hier möchte der Gewerbeverein tätig werden und mit den Besitzern Kontakt aufnehmen. In der Sitzung des Gewerbevereins Mitte April, wurde über das Thema diskutiert und wie uns der 1. Vorsitzende Markus Biene verrät, ein Plan erstellt. „Wir möchten innerhalb von Siedlinghausen zunächst einmal die leerstehenden Flächen auflisten und dann in Kontakt mit den jeweiligen Besitzern treten. Zum einen möchten wir uns erkundigen, inwieweit Interesse an einer Weitervermietung der Räume besteht und ihnen dazu eine „Checkliste“ an die Hand geben. Sie soll uns und auch dem Vermieter eine Übersicht über die Gewebefläche verschaffen. So kann hier beispielsweise die Quadratmeterzahl angeben werden. Zum anderen wollen wir die Leute auch unterstützen, indem wir uns unter anderem um die Bewerbung der Räume in Zeitungen oder via Social-Media kümmern,“ erklärt Markus Biene. Außerdem strebt der Gewerbeverein eine Zusammenarbeit mit der Stadt Winterberg im Bereich des Leerstandsmanagements an. „Das Vorhaben des Gewerbevereins stellt eine optimale Ergänzung zur Leerstandsbörse der Wirtschaftsförderung der Stadt Winterberg dar, die eine Übersicht über die derzeit verfügbaren Raumangebote bietet. Wenn Eigentümer ihre Ladenlokale aufnehmen lassen möchten, stehen Winfried Borgmann und Christine Schulte von der Wirtschaftsförderung bei Rückfragen gerne zur Verfügung“, erklärt Linda Brieden von der Stadt Winterberg. Außerdem gibt es einige Förderprogramme im Bezug auf das Leerstandsmanagement die wirksam werden können, wie beispielsweise das Sofortprogramm Innenstadt der Landesinitiative „Zukunft.Innenstadt.Nordrhein-Westfalen“, welches noch bis zum 31.12.2023 läuft. „Die Stadt Winterberg kann mit den Fördermitteln leerstehende Ladenlokale anmieten und sie dann zu attraktiveren Konditionen weitermieten. Zu beachten ist hierbei, dass das Ladenlokal im sog. Konzentrationsbereich liegen muss. Eine Übersicht der Konzentrationsbereiche ist unter winterberg.de/innenstadt zu finden. Die Anmietung des leerstehenden Ladenlokals durch die Stadt Winterberg erfolgt zu 70 % der Monatskaltmiete. Die Weitervermietung an den neuen Mieter erfolgt zu 30 %, die Altmiete reduziert sich somit um 70 %. Die Differenzkosten trägt die Stadt Winterberg und erhält dafür eine 90% Förderung aus dem Sofortprogramm Innenstadt des Landes NRW“, so Linda Brieden. Zudem hat die Stadt Winterberg weitere Förderbausteine aus dem Sofortprogramm Innenstadt des Landes NRW erhalten. So ist eine Bezuschussung von baulichen Anpassungen unter bestimmten Voraussetzungen bis zu 2.500 € möglich. Gefördert werden die Gewerke „Eingang und Fassade“, „Gebäudetechnik“ und „Innenausstattung“. Dieses Angebot richtet sich vordringlich an Betreiberinnen und Betreiber mit Geschäftsideen, die am Markt noch nicht etabliert sind.
Sollte eine Vermietung der Räumlichkeiten nicht gewünscht sein, so hofft der Gewerbeverein auf eine positive Zustimmung zur Gestaltung der Schaufenster. „Die Schaufenster wären eine prima Präsentationsfläche für die Künstler im Ort oder für Produkte der Gewerbetreibenden“, so Markus Biene. Auch hier können Zuschüsse der Stadt über das Hof- und Fassadenprogramm wirksam werden.
Das Programm soll die Eigentümer durch finanzielle Anreize zu privaten Investitionen bzw. zur Herrichtung ihrer Gebäude motivieren. Gefördert und unterstützt werden können u. a. der Anstrich und die Instandhaltung von öffentlich sichtbaren Gebäudeaußenfassaden einschl. des Austausches von Schaufensteranlagen, die Herrichtung und Gestaltung von Hofflächen sowie die Herstellung von Barrierefreiheit an (Geschäfts)Immobilien. Das Hof- und Fassadenprogramm wird zu 50 % aus Mitteln der Städtebauförderung von Bund & Land und dem städtischen Eigenanteil finanziert.
Ein weiteres Projekt, das der Gewerbeverein angehen möchte, ist die Aktualisierung der grünen Hinweisschilder auf die Verortung der Betreibe. Sie sind schon eine Weile nicht auf den neusten Stand gebracht worden. So führen die Schilder z. B. noch zur Bäckerei Kräling. „Die alte Beschilderung nehmen wir zeitnah ab und treten auch hier in Kontakt mit den Geschäften und Betrieben. Wer ein grünes Schild haben möchte, um auf seinen Betrieb aufmerksam zu machen, den unterstützen wir ebenfalls mit einem finanziellen Zuschuss, indem wir 50% der Kosten für die Anschaffung übernehmen,“ erklärt Markus Biene.
Alle weiteren Infos und Ansprechpartner findet ihr unter den folgenden Webseiten:
www.rathaus-winterberg.de/wirtschaftsfoerderung
Linda Brieden steht unter linda.brieden@winterberg.de oder telefonisch unter 02981 800323 für Fragen und weiteres gerne persönlich zur Verfügung.