60 Jahre „Flinke Beinchen“

Einer der ältesten und gleichzeitig fittesten Clubs unseres Ortes feiert sein 60jähriges Jubiläum.

Im November 1963 gründete sich die „Flinken Beinchen“ im Gasthof Schulte (Kaufmanns). Einige Mitglieder wechselten mit der Zeit, da sie durch Heirat wegzogen und die beiden langjährigen Mitglieder Ursula Senge und Regina Becker sind leider schon verstorben. Seit 1999 sind die Mitglieder der „Flinken Beinchen“ : Beate Braun, Elisabeth Gierse, Inge Gierse, Hildegard Hertwig, Heidi Köster, Monika Leisse, Christa Rohleder und Elisabeth Wienand.

Doch was ist es für ein Club? Eher ein Turnverein oder ein Stammtisch? Es ist wohl eine tolle Mischung aus Beidem: Montags ist „Flinke Beinchen“ Tag und dann wird zuerst eine Stunde geturnt und sich anschließend im Gasthof  Lingenauber (Schnockel) gestärkt und bei einem Bierchen alles Wichtige besprochen. Und das seit unglaublichen 60 Jahren an jedem Montag! „Vorturner“ sind Hildegard Hertwig und Heidi Köster.

Zuerst machten sie ihre Gymnastik bei Gasthof Schulte (Kaufmanns) im Saal, dann im Kolpinghaus und in der Schützenhalle; hier durchaus manchmal mit Pfützen oder kleinen Schneehäufchen auf dem Boden. Doch die „Flinken Beinchen“ waren hart im Nehmen. Danach wurde bei Lingenaubers im Saal geturnt und schließlich seit 1972 in der Turnhalle.

Ihren Namen bekamen Sie im Herbst 1967 vom Vater Ihrer Turnschwester Heidi Balluff, der sie auf deren Polterabend als die „Flinken Beinchen“ vorstellte. Der Name ist geblieben und heute noch Programm: Sie machen nicht nur Gymnastik, sondern fahren auch Rad, spielen Tennis, Schwimmen, Wandern und im Winter geht es auf die Langlauf Loipe. Viele Jahre lang wurde jeden Sommer das Sportabzeichen erworben.

Doch die „Flinken Beinchen“ sind nicht nur sportlich aktiv, sondern waren auch immer ehrenamtlich engagiert. Jahrelang wirkten die Meisten von ihnen in verschiedenen Vereinen mit und wer kennt Hildegard nicht, wie sie heute noch mit Ihrem Fahrrad zum Schwimmbad flitzt.
Viele Jahre sah man sie  zusammen mit Waltraud Gierse als “Die Hackefrauen“ die Plätze und Beete unseres Ortes pflegen und verschönern.

Als ihre Kinder noch klein waren, gab es regelmäßig Kartoffelbraten so wie Nikolaus- und Karnevalsfeiern. Runde Geburtstage werden immer zusammen gefeiert und man konnte schon manches Mal bewundern wie toll Garten und Haus bei einer Goldenen Hochzeit geschmückt waren.
Auch ein eigenes Lied und einen Trinkspruch gibt es.

Jeden Montag werden 5 € Beitrag und 1 € Strafe bei Nichterscheinen in die Kasse gezahlt, wovon es dann einmal im Jahr auf großen Tour geht. Auf den Jubiläumsfahrten alle 5 Jahre wurden schon tolle Ziele wie Salzburg, Prag, Wien, Paris, Budapest und Barcelona besucht. Auch mit ihrer Wirtin Johanna Lingenauber   (Schnockels Mutter) unternahmen  sie einige Tagesausflüge.
Doch die spektakulärsten Touren machten die „Flinken Beinchen“ nach Niederhelden im Repetal und nach Frankenau mit dem Trecker, den ihre Turnschwester Inge steuerte. Die Koffer auf den Heuwagen geladen, ging es los. Und als sie ihre Turnschwester Beate unterwegs in Finnentrop am Bahnhof einluden, wurde ihr ein 20 Meter langer roter Teppich zum Trecker ausgerollt.
Im Glauben man könne oben drehen, wurde der Trecker auch auf die Attendorner Burg Schnellenberg gelenkt. Als dies leider nicht der Fall war, steuerte Inge den Trecker samt Heuwagen Zentimeter für Zentimeter langsam rückwärts von dort wieder ins Tal.
Ihre Jubiläumstour zum 60-jährigen Bestehen ging vor kurzem zusammen mit Pedro (vom Restaurant Ritmus) in seine Heimat Portugal. Hier standen eine Stadtführung in Porto, eine Schifffahrt auf dem Douro, der Besuch eines Weingut ( welches auch Pedro beliefert) und einige Weinproben sowie viel Spaß auf dem Plan.
In sieben dicken Fotoalben sind alle Fahrten, Feiern und besonderen Ereignisse der letzten 60 Jahre in Bild und Text festgehalten.

Einige Gründungsmitglieder werden in diesem Jahr nach und nach 80 Jahre alt: Hildegard, Inge, Beate und Heidi. Elisabeth Wienand hat die 80 sogar bereits überschritten. Doch wie die „Flinken Beinchen“ mit einem Augenzwinkern immer sagen: „An uns ist kein Vergang!“

Und das kann ich nur bestätigen. Mir hat der Besuch bei den ihnen unglaublich viel Spaß gemacht und wir alle können nur hoffen, dass wir in ihrem Alter noch so fit, aktiv, interessiert, lebenslustig und wie sie selber sagen würden: „knackig“ sind!

In diesem Sinne mit ihrem Trinkspruch: Auf die „Flinken Beinchen“ ein dreifaches Hipp Hipp! Hepp Hepp! Hopp Hopp!