Bau des Schützenvogels

Das wohl wichtigste Attribut des Schützenfestes. Werner Theine und Ralf Michalski übernehmen in diesem Jahr den Bau des Schützenvogels und werden von König Tobias Meister unterschützt.

Er ist unverzichtbar für das Schützenfest, denn ohne das Vogelschießen, würde es auch keinen Schützenkönig geben. Das gesamte Fest über hängt der Schützenvogel oben auf der Stange im Kugelfang, bis es ihm Montag früh an den Kragen geht. In diesem Jahr übernimmt das Werner Theine zusammen mit Ralf Michalski, der zudem mit seiner Frau Uta im Hofstaat ist. Erfahrung im Vogelbau hat Ralf nicht und auch Werner baut erst zum zweiten Mal den Schützenvogel. 2006 hatte er bereits für Benni Susewind den Vogel gebaut. „Wir waren zu spät auf dem Schützenplatz. Wir hatten angenommen, dass es eine Weile dauert bis das der Vogel fällt und sind erst noch eine Runde mit dem Hund gegangen. Als wir auf dem Platz ankamen, war es schon vorbei und Tobi unser neuer König. Spontan habe ihm dann versprochen den Vogel zu bauen“, erzählt Werner. 194 Schuss hielt der Vogel stand, ehe er fiel. Wie Werner verrät, kommt es nicht nur auf die Holzart an, sondern auch auf die Dicke des Korpus. Vor einigen Jahren gab es dazu eine neue Verordnung, die besagt, dass dieser nicht dicker als 15cm sein darf. Je dicker der Korpus ist, desto länger dauert das Schießen. „Als ich 2006 den Vogel baute gab es solche Auflagen noch nicht. Es hat mich natürlich sehr gefreut, dass ausgerechnet mein Onkel Udo Lütteken damals König geworden ist“, so Werner. Für den Bau des Vogels wird Pappel, in diesem Fall sogar amerikanische Pappel, genutzt. Den Korpus hat Christoph Hanfland vorgefertigt. Dazu wurden die Holzlatten zu einem Block verleimt, aus denen dann die Formen der einzelnen Teile geschnitten wurden. Er selbst hat schon einige Schützenvögel gebaut und hat sogar noch die alten Schablonen von seinem Onkel Meinolf, die auch in diesem Jahr zum Einsatz kommen. Auch die Kugel und das Zepter stammen aus der Drechslerei von Christoph Hanfland. Ebenfalls die Krone, die vor einigen Jahren noch zumeist aus Kupfer bestand, muss jetzt aus Holz sein. Sie wird nur mit einem kleinen Dübel befestigt, so dass sie recht schnell fällt. Damit der Vogel majestätisch auf uns herabblicken kann, ist der Aufbau des Tieres von Bedeutung. So muss der Kopf leicht abknicken, so dass er auf uns herunterschaut, damit er zum einen optisch wirkt und zum anderen in den Kugelfang passt. Die Flügel werden hinter dem Korpus befestigt. Beim Vogelschießen brechen diese dann nach hinten weg. Um die Wölbung zu erzielen, werden die Hölzer leicht schräg geschnitten und dann aneinander geleimt. Auch die Bollen werden leicht schrägt geschnitten, damit sie optisch zu Form des Vogels passen. Alle Teile werden miteinander verleimt und bevor es an den Feinschliff geht, wird er zur Probe in den Kugelfang gehängt. „So können wir sehen, ob er reinpasst oder wir nacharbeiten müssen“, erklärt Werner. Etwa 145cm Spannweite erlang der Vogel. Wenn alles passt, wird er Form gebracht und auch das Federkleid mit einer Flex ins Holz geschnitten. Zum Schluss kommt der Anstrich. Die beiden schätzen, dass etwa 40 bis 50 Arbeitsstunden in den Bau des Schützenvogels fließen.

Wir sind schon ganz gespannt, wer dieses tolle Stück am Montag von der Stange holen wird.