Die Eicher

Frühshoppen in der Sperre.

Seit mehr als einem Jahrzehnt pflegen „Die Eicher" eine schöne Tradition: Sonntagmorgens treffen sie sich in der Sperre. Entstanden ist der Stammtisch, als Sven Hertwig, Bastian Simon und Christof Ottersbach beschlossen, sich zum Frühshoppen, damals noch bei Ferdi, zu treffen. „Das haben wir für gut befunden und gehen seither regelmäßig hin“, so Basti.

Die Drei sind die Gründer des Stammtisches, der sich jeden Sonn­tag zwischen 11 und 11.30 Uhr bis etwa 13 Uhr in der Sperre trifft. „Die Eicher“, das sind: Bastian – Basti – Simon, Sven – Herti – Hertwig, Florian – Flo – Ritter, Patrick – Schrewe – Schrewe, Markus Schrewe, Christof – Otto – Ottersbach, André – Wiese – Wiese und Steffen – Fonsi – Göddeke.

Regeln gibt es nur wenige. Wer nicht kommt oder es nicht schafft zwischen 11 und halb 12 dort zu sein, muss 5€ in die Kasse einzah­len. Finanzminister ist Basti, auch ein recht geiziger, wie die Jungs mit einem Lachen verraten. Früher galt die „Drei-Bier-Regel“, mittler­weile geht es gemütlicher zu, was nicht bedeuten soll, dass sie nicht auch das ein oder andere Mal dort versackt sind. Vor allem an regne­rischen Tagen, wie Christof verrät.

Melanie Simon erinnert sich insbe­sondere an das Biertrinkspiel, das nicht nur zur Folge hatte, dass der Kronleuchter mit diversen Klei­dungsstücken behangen war. „Wir hatten das Haus voll und mussten die Zwischentür schließen, außer­dem musste ich überlegen, welche Gäste wir neben sie setzten konn­ten", erzählt sie schmunzelnd. Sie hat auch noch die ein oder andere Story zu erzählen, was sicher­lich einen extra Artikel füllen würde. Melanie hat die Jungs auch das ein oder andere Mal "einsam­meln" müssen, wie sie mit einem Augenzwinkern verrät.

2012 unternahmen sie die erste Stammtischfahrt nach Halle Peißen. Damals noch zu dritt. Dort haben sie den Altersdurchschnitt ordentlich nach unten getrieben, wie Christof verrät. Die Reise, aus dem Müller-Katalog ausgesucht, fand während des Hochwassers statt. „Während das THW drau­ßen tätig war, lief im Hotel das ganze Wochenende Party-Pro­gramm“, er zahlt Sven. Er ver­rät auch, wie es zur eigentlichen Namensfindung kam. Basti wollt unbedingt wissen, wie schwer die Oberweite einer älteren Dame sei und schätze das Gewicht mittels seiner „geeichten“ Hände. Obwohl die Eichung seitens Basti nicht ganz stimmte, beschlossen die drei sich fortan als „Die Eicher“ zu be­zeichnen. Und Basti hatte daraufhin den Titel des „Eichamts“ weg. Spä­ter wurde der „Eicher“, der kleine Trecker von Svens Vater, zum offi­ziellen Maskottchen und Namens­geber. Der originale Schriftzug ziert auch die Jacken der Truppe.

Direkt nach der ersten Stamm­tischfahrt kam Patrick dazu. Nach Ostern folgten Steffen und Andre sowie nach der Pinkelfete von Paul, dem Sohn von Sven, der Rest. Paul ist das erste Stammtischkind, von mittlerweile sieben Eicher- Kids. Der Stammtisch organisierte nicht nur die Pinkelfete, sondern beschloss kurzerhand, Dani am nächsten Morgen im Krankenhaus zu besuchen und sich danach zum Gänseessen in der Sperre zu treffen – das war das Eintrittsdatum von Flo und Markus.

Einmal im Jahr geht es auf Stamm­tischtour. Zwei der Stammtisch­brüder organisieren die Fahrt im geheimen. Wer die zwei sind, das entscheiden die Würfel. Zusam­men waren sie schon in Köln auf dem Party-Schiff, zur Schlagernacht in Düsseldorf und in diesem Jahr ging es zum Wan­dern nach Garmisch-Paten-kirchen. Während Corona fei­erten die acht ihr 10-jähriges Jubiläum. Dazu ging es für fünf Tage an die Ski-Hütte. Ein absoluter Lieblingsort der Eicher. Hier veranstalten sie außerdem einmal im Jahr ihr Kartoffelbraten. Der Freitagabend gehört den Jungs, am Samstag sind dann Freunde und Familie dabei. Nur ein Lagerfeuer und ein paar Kisten Bier kommt für sie aber nicht in Frage. Sie sind mit Zapfanlage, Licht und Musik immer ordentlich ausgestat­tet. Außergewöhnlich für sie war das Kartoffelbarten am Bergsee. Per Zufall konnten sie den Berg­see am Meisterstein für ein ein­maliges Wochenende mieten und ließen es mit DJ und Lichtshow ordentlich krachen. „Der Bergsee war doppelt vermietet. Eine Klettergruppe aus der Stadt war ebenfalls das Wochenende da. Sie konnten nicht verstehen, dass man morgens schon am Feuer sitzt und Bier trinkt“, erzählt Basti.

Die Jungs verstehen sich super und treffen sich auch sonst zu verschie­denen Veranstaltungen und Festen. Dass es dabei meistens feucht fröhlich zugeht, dürfte klar sein. Besonders gerne wird Whisky- Cola getrunken. „Einer fällt bei uns immer", erzählt Steffen. Be­sonders André hat ein Talent dazu. Doch einmal im Jahr sind sie Rivalen: zu Ostern, denn alle bauen leidenschaftlich gerne Osterfeuer. Markus, Patrick, Steffen und Basti sind im Oberdorf aktiv, während der Rest im Junkerdorf ihr Oster­feuer entzündet.

Ein Highlight ist die jährliche Weihnachtsfeier, die ebenfalls an der Ski-Hütte stattfindet. Hier lassen sich die acht immer wieder etwas Besonderes einfallen, wie etwa einen eigenen Whirlpool. Wir dürfen gespannt sein, was ihnen dieses Jahr als Aktion einfällt.